Hinweis: Dieser Beitrag enthält eine Zusammenfassung der Informationen, die beim Impulsvortrag von Maximilian Kasa am 17.02.2021 präsentiert wurden und damit Grundlage der anschließenden Diskussion waren. Es wird keinerlei redaktioneller Anspruch erhoben.
Zusammenfassung
Wasserstoff - die eierlegende Wollmilchsau der Energiewende. Er ist geeignet als Treibstoff und Energiespeicher, aus Wasserstoff kann Strom erzeugt und Wärme gewonnen werden, zudem ist sein Vorkommen für menschliche Verhältnisse quasi unendlich. Aber stimmt das alles wirklich? Ist Wasserstoff tatsächlich so universell einsetzbar? Im Impulsvortrag von Maximilian Kasa erhaltet ihr grundlegende Informationen, wofür Wasserstoff tatsächlich genutzt werden kann, zur europäischen und deutschen Wasserstoffstrategie und könnt schließlich gemeinsam darüber diskutieren.
Wassertoff ist in aller Munde: Als Energieträger der Zukunft, Speichermedium oder Ersatzstoff für die Schwerindustrie. Doch seine Einsatzgebiete sind perspektivisch und es bedarf volkswirtschaftliche enormer Anstrengungen, um den Markthochlauf zu bewerkstelligen. Diesem widmet sich die Bundesregierung in der nationalen Wasserstoffstragetie als Ergänzung zum Europäischen Green Deal.
Bis 2030 lautet die Strategie der EU 40 GW an Elektrolyseurleistung zuzubauen, was einer Nettoproduktion von 10 Mio.T H2 entspräche. Der Deutsche Beitrag beziffert sich auf 5 GW Elektrolyseur-Leistung. Konträr stehen den Ausbauzielen der Bundesregierung Analysen des Bundesverband deutscher Industrie (BDI) gegenüber, die bis 2050 von 380 TWh Elektrolyseur-Leistung ausgehen, um den H2-Bedarf für die Deutsche Industrie zu decken. Die Einschätzung der Bundesregierung ist demnach als zu niedrig anzusehen und wird BDI moniert. Es zeigt sich sowohl in einzelnen Regionen Deutschlands – Schleswig-Holstein oder dem Emsland, die den Markthochlauf mit der zur Verfügung stehenden abgeregelten Leistung aus Erneuerbaren Energien decken möchten – als auch im europäischen Ausland – Amsterdam baut eine Wasserstoff-Börse auf, dass die Ziele der Bundesregierung weniger ambitioniert sind und sie zusätzlich auf klimaschädlicheren Türkisen Wasserstoff (gewonnen aus der Methanpyrolyse) setzen.
Bei der Verwendung von Wasserstoff gilt in jedem Fall: Es kommt auf die Herkunft an, was Klimarelevanz und Nachhaltigkeit betrifft.
Der Königsweg ist dabei Grüner Wasserstoff. Dieser wird mithilfe von Strom aus 100 % Erneuerbaren Quellen gewonnen.
Fragen nach dem Vortrag
Nach dem Vortrag gab es eine Diskussionsrunde. Darin wurde unter anderem auf diese Fragen eingegangen:
- Gelingt der Bundesregierung der Markthochlauf-Wasserstoff?
- Welchen Anteil am gesamten Energiebedarf kann Wasserstoff zur Verfügung stellen?
- Wie hoch ist die Gesamt-Effizienz bei der Nutzung von Grünem Wasserstoff als Stromspeicher (Öko-Strom –>(Umwandlung in)–> H2 –>(Rückwandlung zu)–> Strom) ?
- Welches Potenzial hat Wasserstoff als saisonaler Energiespeicher?
- Für welche Anwendungen ist Wasserstoff aktuell die einzige Lösung?
- Wie sicher ist die Herstellung und Speicherung von Wasserstoff?
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